Dieses "Virus" darf sich gerne ausbreiten

1. Kindergarten-Projekt der Ballschule in Lohrbach – Rotary-Club als Sponsor
vom 21.03.2007

Bericht und Bild: Heiko Schattauer /RNZ

Wenn von "anstecken" und "Virus" die Rede ist, dann vermutet man dahinter – gerade in Bezug auf Kinder – nichts allzu Positives. Es sei denn, der Präsident des Badischen Sportbundes, Heinz Janalik, verwendet derlei Begrifflichkeiten und meint mit dem vermeintli chen Virus die inzwischen oft rar gewordene Bewegung, mit der er möglichst viele "kleine Menschen" infizieren will. Ihren Beitrag dazu leisten will die Ballschule Neckar-Odenwald, die gestern Vormittag ihr neues Kindergartenprojekt in Lohrbach vorstellte.

Dort gehen die 40 Mädchen und Jungs im Alter zwischen drei und sechs Jahren einmal wöchentlich unter Anleitung der beiden Ballschul-Übungsleiterinnen Bettina Knörzer und Andrea Ortner ihrem an sich natürlichen Bewegungsdrang nach. In kleinen Gruppen und am, oder besser, mit Ball. Ermöglicht hat das zusätzliche Angebot für die Lohrbacher Kinder der Rotary-Club Mosbach Buchen, der in Kooperation mit dem Ersten Landesbeamten Michael Knaus die "Anschub-Finanzierung" für das erste halbe Jahr der Ballschule übernommen hat. So soll Kindern wie auch Eltern das besondere Bewegungsangebot näher gebracht werden. "Mit dem Ziel, ein nachhaltiges Programm daraus zu machen", so Michael Knaus, gleichzeitig Zweigstellen-Vorsitzender der Deutschen Olympischen Gesellschaft Odenwald-Tauber.

"Ich bin mir sicher, dass das nachhaltig wirkt", gibt sich Kindergartenleiterin Elisabeth Kiefer optimistisch, dass man den Kindern die schon jetzt überaus beliebten Ballschuleinheiten auch über den Sommer hinaus anbieten kann.

Davon, dass man die gespendeten 2000 Euro an "richtiger Stelle" investiert hat, überzeugten sich Präsident Bernd Spitzer und Bernhard Kirchgessner vom Rotary-Club als Zaungäste gestern selbst. Ihr Jahresmotto "Kinder bewegen" sahen die beiden – zumindest vor Ort – absolut erfüllt.

Sofie, Rebecca, Nico und Co. ließen sich derweil vom prominenten Besuch – auch der Geschäftsführer der Ballschule Neckar-Odenwald, Michael Rechner, war zugegen – nicht stören. Munter wurde da gerollt, geprellt, geworfen und gekickt. "Ich schwitz’ schon", war bereits nach zehn Minuten mit den bunten Bällen mehrfach zu hören. Der spielerische Einsatz zeigt eben schnell seine (durch aus erwünschte) Wirkung.
Mit der ganzkörperlichen Erfahrung sollen die Kinder gefördert und gestärkt werden, "in allen möglichen Formen", wie Heinz Janalik betont. Diesen ganzheitlichen Ansatz verfolgt die Ballschule, seit Sommer 2006 auch in der Region aktiv, nun also auch bei den ganz Kleinen. Und wer den Schirmherrn der Ballschule Neckar-Odenwald kennt, der weiß, dass er mit kleinen Schritten wie in Lohrbach noch längst nicht zufrieden ist.

Mit dem ersten Kindergarten-Projekt bringt die Ballschule Neckar-Odenwald dank der Unterstützung des Rotary-Clubs Mosbach-Buchen Mädchen und Jungs in Lohrbach ins Schwitzen.
Foto:Heiko Schattauer

"Eine Vernetzung von Schule, Kindergärten, Kommune und Vereinen", fordert der BSB-Präsident, nur gemeinsam könne man möglichst viele Kinder (aller Altersklassen) mit dem "Bewegunsvirus anstecken". Immerhin die Kinder in Lohrbach scheinen bereits "infiziert".